Freitag, 27. Dezember 2013

Der obligatorische Weihnachts-Post



Weihnachten ist nun schon einige Tage ins Land gegangen und ich hoffe, dass ihr schöne Feiertage im Kreise eurer Lieben verbracht habt.
Auch wenn nicht alles so lief wie erwartet, war es insgesamt ein gutes Fest. Ich wurde reichlich beschenkt und konnte eine schöne Zeit daheim genießen.
Leider ist Heiligabend in meiner Familie seit jeher von enorm hohem Fleischkonsum geprägt. Kaninchen, Bratwürste, Gans, Leber, Speck – gefühlte Tonnen an Fleisch wurden hier in diesen Tagen zubereitet und verschlungen. Ständig entstiegen Rauchschwaden der Küche, quoll Fettgeruch durch die Türritzen und klebte Blut an allen Küchenfliesen. Als dann auch noch der freudestrahlende Nachbar klingelte und mir "Fröhliche Weihnachten!"-zurufend einen toten, noch lauchwarmen Karnickel in einer Plastiktüte in die Hand drückte, hätte ich fast geschrien.
In diesen Situationen drängte sich mir - ohne polemisch klingen zu wollen - die Parole 'Totes Tier zum Fest der Liebe' auf. Derartige Kommentare behielt ich im Kreise der Familie allerdings für mich, denn außer Zwist an ohnehin schon angespannten Tagen hätten sie nichts eingebracht.
Gerade an festlich-beglänzte Anlässen bevorzuge ich daher eher subversive Untergrabungsstrategien *g*, d.h. mit Speisen versuchen zu zeigen, dass vegetarisch-vegane Ernährung nicht totalem Verzicht gleichkommt und mehr als Rohe-Möhrchen-Knabbern ist.

Daher aufgetischt! - mein Weihnachtsmenü:

Als Getränk:

Aprikosen-weiße-Schokolade-Smoothie mit selbstgemachtem Haselnusssirup und Sojamilch



Unlängst genossen in meinem Lieblingsrestaurant, reifte in mir das Verlangen heran, dieses Getränk nachzubasteln - der erste Versuch allerdings mit mäßigem Erfolg gekrönt. Orientiert habe ich mich an diesem Rezept, das von den Zutaten her leider nur in etwa der Restaurantkreation entspricht.
Vegane weiße Schokolade zu schmelzen, ist ein diffiziles Unterfangen, wie ich schon einmal bei einem Cupcake-Frosting feststellen musste. Sie setzt sich beim Erkalten ab, blidet eigenartig gelbliche Stücke in der Flüssigkeit und glänzt fettig - zumindest wenn ich sie vorher mit Hitze traktiert habe.
Vermutlich überspringe ich den Schmelzschritt beim nächsten Mal und zermixe die Schokolade einfach ohne weiteren Schnickschnack.
Für weiteres Chaos sorgte außerdem der eigens dafür zubereitete Haselnuss-Sirup. Er blieb nicht flüssig, sondern bildete im Glas eine feste-karamellartige Masse, zumindest tat dies aber dem Geschmack keinen Abbruch.

300 ml Sojamilch
50 gr weiße Schokolade (ich habe Plamil White Bio)
30 gr getrocknete Aprikosen
20-30 gr Haselnuss-Sirup, selbstgemacht
Eiswürfel

Milch erhitzen, zerkleinerte Schokolade unter Rühren darin auflösen. Kalt stellen.
Mit den restlichen Zutaten zermixen. Eisgekühlt servieren.

Als Vorspeise

Auberginen-Hirse-Bratlinge mit Meerrettich-Apfel-Dip


sowie eine leider nicht fotografierte Linsensuppe

Als Hauptgang

"vegetarischer Wiegebraten" (Rezept aus dem 19. Jahrhundert ;-) ), etwas abgewandelt) aus Hafer- und Gerstengrütze mit unendlich viel Gewürzen und Kräuterseitlinge
- dazu eine misslungene Feigen-Kapern-Sauce und traditionell Kartoffelklöße mit Semmelbröselfüllung
 



und als Nachspeise

roher Cashew-Kuchen mit Erdbeercoulis von Nicole Just 

Bereits vergangenes Weihnachten gab es als süßen Abschluss einen rohen Cashew-Kuchen, dessen Umsetzung mir leider in Ermangelung eines Hochleistungsmixers nur mäßig gelang. 
Wesentlich mehr Erfolg hatte ich mit dem Rezept von Frau Just aus dem Buch "La Veganista".
Was soll ich sagen?

Köstlich! Sagenhaft! Mit dem Beerenpüree kalt auf dem Teller herrlich erfrischend, daher vielleicht auch kein üblicher Winterkuchen.
Zuerst war ich skeptisch, ob die flüssige Crème auch wirklich fest werden würde, aber entsprechendes Kühlen über Nacht wirkt wirklich wahre Wunder.
Ein bestimmt sehr reichhaltiger, aber mineralstoffreicher Genuss auf allerhöchstem Niveau, den meine "Fleischesser" über alle Maßen schätzten und lobten und im Nu verputzten.
Die Rezeptzutaten hatte ich halbiert, da mir fast 500gr Cashews doch etwas zu reichlich erschienen, den Teig habe ich entsprechend in eine 20cm-Form eingepasst.

Das Buch verspricht ohne Kühlzeit eine flotte Zubereitung von nur 15 Minuten, die allerdings bei mir aufgrund auslaufenden Mixers und entsprechender Küchenschrubberei etwas übergedehnt wurde. *ächz*

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