Weihnachten ist nun schon einige Tage
ins Land gegangen und ich hoffe, dass ihr schöne Feiertage im Kreise eurer
Lieben verbracht habt.
Auch wenn nicht alles so lief wie
erwartet, war es insgesamt ein gutes
Fest. Ich wurde reichlich beschenkt und konnte eine schöne Zeit daheim genießen.
Leider ist Heiligabend in meiner
Familie seit jeher von enorm hohem Fleischkonsum geprägt. Kaninchen,
Bratwürste, Gans, Leber, Speck – gefühlte Tonnen an Fleisch wurden hier in
diesen Tagen zubereitet und verschlungen. Ständig entstiegen Rauchschwaden der
Küche, quoll Fettgeruch durch die Türritzen und klebte Blut an allen Küchenfliesen.
Als dann auch noch der freudestrahlende Nachbar klingelte und mir "Fröhliche
Weihnachten!"-zurufend einen toten, noch lauchwarmen Karnickel in einer
Plastiktüte in die Hand drückte, hätte ich fast geschrien.
In diesen Situationen drängte sich mir -
ohne polemisch klingen zu wollen - die Parole 'Totes Tier zum Fest der Liebe'
auf. Derartige Kommentare behielt ich im Kreise der Familie allerdings für
mich, denn außer Zwist an ohnehin schon angespannten Tagen hätten sie nichts
eingebracht.
Gerade an festlich-beglänzte Anlässen
bevorzuge ich daher eher subversive Untergrabungsstrategien *g*, d.h. mit Speisen versuchen
zu zeigen, dass vegetarisch-vegane Ernährung nicht totalem Verzicht gleichkommt
und mehr als Rohe-Möhrchen-Knabbern ist.
Daher aufgetischt! - mein
Weihnachtsmenü:
Als Getränk:
Aprikosen-weiße-Schokolade-Smoothie mit selbstgemachtem Haselnusssirup und Sojamilch
Aprikosen-weiße-Schokolade-Smoothie mit selbstgemachtem Haselnusssirup und Sojamilch
Unlängst genossen in meinem Lieblingsrestaurant, reifte in mir das Verlangen heran, dieses Getränk nachzubasteln - der erste Versuch allerdings mit mäßigem Erfolg gekrönt. Orientiert habe ich mich an diesem Rezept, das von den Zutaten her leider nur in etwa der Restaurantkreation entspricht.
Vegane weiße Schokolade zu schmelzen, ist ein diffiziles Unterfangen, wie ich schon einmal bei einem Cupcake-Frosting feststellen musste. Sie setzt sich beim Erkalten ab, blidet eigenartig gelbliche Stücke in der Flüssigkeit und glänzt fettig - zumindest wenn ich sie vorher mit Hitze traktiert habe.
Vermutlich überspringe ich den Schmelzschritt beim nächsten Mal und zermixe die Schokolade einfach ohne weiteren Schnickschnack.
Für weiteres Chaos sorgte außerdem der eigens dafür zubereitete Haselnuss-Sirup. Er blieb nicht flüssig, sondern bildete im Glas eine feste-karamellartige Masse, zumindest tat dies aber dem Geschmack keinen Abbruch.
300 ml Sojamilch
50 gr weiße Schokolade (ich habe Plamil White Bio)
30 gr getrocknete Aprikosen
20-30 gr Haselnuss-Sirup, selbstgemacht
Eiswürfel
Milch erhitzen, zerkleinerte Schokolade unter Rühren darin auflösen. Kalt stellen.
Mit den restlichen Zutaten zermixen. Eisgekühlt servieren.
Als Vorspeise
Auberginen-Hirse-Bratlinge mit
Meerrettich-Apfel-Dip
sowie eine leider nicht fotografierte
Linsensuppe
Als Hauptgang
"vegetarischer Wiegebraten" (Rezept aus dem 19. Jahrhundert ;-) ), etwas abgewandelt) aus Hafer- und Gerstengrütze mit unendlich viel Gewürzen und Kräuterseitlinge
- dazu eine misslungene Feigen-Kapern-Sauce und traditionell Kartoffelklöße mit Semmelbröselfüllung
und als Nachspeise
roher Cashew-Kuchen mit Erdbeercoulis von Nicole Just

Wesentlich mehr Erfolg hatte ich mit dem Rezept von Frau Just aus dem Buch "La Veganista".
Was soll ich sagen?
Köstlich! Sagenhaft! Mit dem Beerenpüree kalt auf dem Teller herrlich erfrischend, daher vielleicht auch kein üblicher Winterkuchen.
Zuerst war ich skeptisch, ob die flüssige Crème auch wirklich fest werden würde, aber entsprechendes Kühlen über Nacht wirkt wirklich wahre Wunder.
Ein bestimmt sehr reichhaltiger, aber mineralstoffreicher Genuss auf allerhöchstem Niveau, den meine "Fleischesser" über alle Maßen schätzten und lobten und im Nu verputzten.
Die Rezeptzutaten hatte ich halbiert, da mir fast 500gr Cashews doch etwas zu reichlich erschienen, den Teig habe ich entsprechend in eine 20cm-Form eingepasst.
Das Buch verspricht ohne Kühlzeit eine flotte Zubereitung von nur 15 Minuten, die allerdings bei mir aufgrund auslaufenden Mixers und entsprechender Küchenschrubberei etwas übergedehnt wurde. *ächz*
Sieht alles *sehr* lecker aus!
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