Donnerstag, 26. September 2013

Allgemeines Blabla+Kochbuch-Challenge XIV-XVI

In den vergangenen Tagen dampfte und brodelte es in der Küche wie wild – denn jeder aus der Familie wollte etwas verarbeiten.


Gesammelte Pilze mussten gebraten, Petersiliensud, Lecsó, Ketchup und Tomatensuppe zubereitet und abgefüllt, Aroniabeeren zu Marmelade und Saft verfeinert, Kuchen gebacken und Pfirsiche zu Sirup gekocht werden. Kurzum: Es gab immer etwas zu tun. 
Den Pfirsichsirup habe ich nach diesem Rezept zubereitet, dabei allerdings etwas mehr Pfirsichpüree verwendet. Ich stand gefühlte Stunden am Herd, aber das Wasser-Zucker-Gemisch blieb Läuterwasser und wollte einfach kein Sirup werden. Irgendwann wurde es mir zu dumm, also habe ich das durchs Sieb getriebene Püree in das Zuckerwasser geschüttet und abgefüllt. Entstanden ist ein Gemisch, dessen Konsistenz sich zwischen Püree und dicklichen Saft bewegt, aber in keiner Weise dem Rezeptbild ähnelt. Ich vermute, dass die kurz-knackige Rezeptbeschreibung doch eher für Profis und nicht für absolute Sirupanfänger gedacht ist. Schmecken tut es allerdings – wie fast alles mit schön viel Süße.

Gewonnene Erkenntnisse: 
1. Ich werde nie nie nie wieder (na gut – fast nie wieder) Ketchup kaufen. Denn der Industriekram kann dieser "hauseigenen" feurig-scharfen, wohltuend magenwärmenden Paste – ein Gebräu, bei dem die Frage ist, was denn nicht alles rangeworfen wurde – geschmacklich unter keinen Umständen das Wasser reichen; zusätzlich glänzt sie durch einen Zuckerzusatz von weniger als einem Esslöffel.
2. Liebe Eltern; Pilze schmecken eigentlich ganz vorzüglich, wenn man sie nicht in Butter ertränkt anbrät. *g*
3. Gute Tomatensuppen sind aufwendig und brauchen Zeit, viel Zeit.
4. Zu viel verdirbt den Brei. Lieber konzentriert man sich auf eine Handvoll Gewürze und kippt nicht gleich den ganzen Schrank ins Gericht, um sich dann hinterher über Magenschmerzen zu wundern. (Gilt nicht für erwähnten Ketchup!)
5. Guter Hefeteig braucht viel Zeit, Wärme, Technik und frische Zutaten.
6. Ich muss noch sehr viel über das Verhalten von Zucker, Sirup, Karamell und Krokant lernen.
7. Hinter einfach anmutenden Rezeptschritten verbirgt sich oft ein ganzes Universum an Arbeit.
8. Mit guter Laune gelingen Gerichte deutlich besser als in abgehetztem, missmutigem Gemütszustand.
9. Nicht alles sofort auf großer Flamme wild und heftig durchrühren, sondern langsam und sanft bei nicht zu starker Hitze.
10. Vorbereitung ist (manchmal) alles.

Die Kochbuch-Challenge habe ich ziemlich vernachlässigt, aber hier die ausprobierten Kandidaten:

Gefüllte Kakaotorte


so der wohlklingende Name einer Vollkorntorte aus dem Buch von Angelika Eckstein. Lange schon bin ich beim Blättern immer an diesem Rezept hängengeblieben und hatte nun endlich Gelegenheit, es auszuprobieren. Es klang überdies verhältnismäßig einfach.
Ein Teig aus Vollkornmehl, Öl, Dicksaft, Kakaopulver, Gewürzen usw. wird natürlich gebacken, gestürzt, halbiert und befüllt.
Nun…mein Kuchen war etwas verbrannt *hüstel* und das Halbieren des Kuchens – was ich seit Beginn meiner "Backkarriere" erst ganze zwei Mal gemacht habe – endete in ziemlich vielen Bröseln und einem etwas lädierten Boden. Aber im Großen und Ganzen blieb es ganz! *stolz guckt*
Bestrichen werden sollten die Böden nun mit einer sündig-süßen Kakaocreme. Kein Problem, wenn man nicht wie ich während der Zubereitung vergisst, fehlendes (da nicht vorhandenes Kakaopulver) einer geringeren Flüssigkeitsmenge gegenüberzustellen und die Creme hektisch in noch viel zu flüssigem Zustand aus dem Kühlschrank reißt. Kurzum: Ich musste sie noch einmal aufkochen und mit Speisestärke anrühren, bis sie allmählich puddingartig wurde.
Und obwohl ich so viel anfangs vermasselte, war das Endresultat einfach sagenhaft. Offengestanden eine der besten Torten, die ich jemals gebacken bzw. gegessen habe. Himmlisch, ein wahrer Genuss.

Waldbeer-Creme-Tarte

lautete das erste Gericht aus dem Kochbuch von Jean-Christian Jury (La Mano Verde), das ich nachgebacken habe. Bestehend aus einem Vollkornteig mit zerlassener Margarine und Agavendicksaft wird diese Tarte, die man auch als Törtchen nachbacken kann, mit einer Seidentofu-Creme und Beeren gekrönt.
So weit, so gut, doch wie immer gibt es den Unsicherheitsfaktor. Zum Backen habe ich neu gekaufte Silikonförmchen verwendet, die dafür sorgten, dass der Teig nach der Hälfte der Backzeit an einigen Stellen total verbrannt, an anderen noch glibbrig-feucht war.
Belohnt wurde ich dafür mit einer absolut herrlichen Seidentofu-Creme, die die Idee für mein Geeistes lieferte. Leider waren die Törtchen einen Tag später aufgrund der Füllung ziemlich durchgeweicht, schmeckten aber immer noch ganz annehmbar.
Fazit: Noch einmal versuchen.

Heidelbeer-Mandelkuchen


Wieder wurde der Backofen mit einer (hier unschön abgelichteten) Rezeptidee von Frau Eckstein beglückt, diesmal mit einem Hefeteig, der über 2 Stunden Gehzeit in Anspruch nahm. D.h. Vorteig, gehen, kneten, gehen etc. Ein Aufwand, der sich aber wie bei allen Hefegebäcken lohnt. Gefüllt wurde die Torte mit Heidelbeerkonfitüre (vermischt mit Bananenpüree) und zerdrückten Heidelbeeren, als sündigen Belag in Sirup, Öl und Haferdrink eingekochte Mandelblättchen. Die Zubereitung lief relativ leicht von der Hand, lediglich beim Zurollen des Teiges auf Springformgröße hatte ich dank katastrophalem Augenmaß etwas zu kämpfen. Den Mandelbelag hatte ich nicht dicklich genug einkochen lassen und überdies ungleichmäßig verteilt, was sich in Form einer durchweichten und infolgedessen brüchigen Stelle im Kuchen rächte.
Und dann kam wieder mein Angstgegner: Das Halbieren der Torte. Und damit nicht genug, denn der Mandeldeckel wollte noch in Stücke vorgeschnitten werden. PUH! Kurz vor 10 hatte ich mit dem Herauskramen der Zutaten begonnen, kurz nach 2 wusch ich die letzten Formen auf. Aber es hat sich gelohnt. Obwohl die Testesser das Dinkelmehl erschmeckten, priesen sie die luftige Konsistenz und die volle Süße des Mandelbelags – kurzum: ein perfektes, wenn auch reichhaltiges Dessert an diesen kalten Tagen. Vermutlich werden ich dieses Gebäck das nächste Mal aber auf dem Blech backen, denn das Zuschneiden von Tortenstücken aus der Springform ist ein sehr bröseliges Unterfangen.

2 Kommentare:

  1. Super, deine Erkenntnisse ;-)
    Deine Kuchen sehen seeehr lecker aus!

    Grüßle, Jessi

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  2. Man man man bist du fleißig! Die Tartes sehen wie der perfekte Nachtisch am Weihnachtsabend aus... und die anderen beiden...mmhhh...bei den ganzen süßen Köstlichkeiten würde ich durchdrehen :D Aber echt witzig wie aromatisch Pilze schmecken wenn man sie pur brät und nicht wie du sagst in Butter wälzt! Will mir nur leider nie einer glauben :D Von wegen vegan bedeutet geschmacklicher Verzicht...wir entdecken viel besseres :D

    P.S. Zeit und Vorbereitung sind echt so ne Sache =/

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