Donnerstag, 2. Mai 2013

Testversuch - Vegane Quarkkeulchen nach sächsischer Art

Vegane Quarkkeulchen - Ein Versuch 

 


Manche Gerichte sind beim Großwerden ein steter Begleiter und man wird sie auf ewig mit der eigenen Kindheit verbinden. Bei mir sind es Quarkkeulchen, die meine Großmutter immer zum Mittag gemacht hat.
Dieses sächsische Gericht besteht traditionell aus Kartoffeln, Quark, Eiern und Mehl. Rein optisch ähneln sie Kartoffelpuffern. Beim Versuch meiner Großmutter ein genaues Rezept zu entlocken, erntete ich die Antwort: "Ja, ein paar Kartoffeln, ah bisserl Quark, zwei, drei Eier und Mehl und fertsch. Manche tun och noch Rosinen rei, aber des mag ich net." ;-)
 

Ich habe hin und her überlegt, was sich wohl als Quarkalternative eignet und hoffe nun eine halbwegs passable vegane Lösung gefunden zu haben:

Für den "Quark"

20gr Quinoa
50ml Kokosmilch
20gr Haselnüsse
Salz

1-2 EL Kokosöl
etwas Zitronensaft
50ml Wasser

Quinoa mit der Kokosmilch für etwa 15-20 Minuten köcheln lassen. Anschließend noch ein paar Minütchen nachquellen lassen. Mit den restlichen Zutaten mischen und solange pürieren/mixen, bis eine körnig-feste Masse entstanden ist.

Restliche Zutaten

200gr Kartoffeln

"Quark" siehe oben
2 EL Agavendicksaft oder mehr nach Belieben
~25gr Vollkornmehl + Mehl für die Arbeitsfläche
1TL Backpulver
Salz
etwas Zimt
etwas Vanillezucker
abgeriebene Zitronenschale nach Belieben
neutrales Pflanzenöl zum Braten

Kartoffeln schrubben, in Salzwasser weich kochen. Anschließend pellen und noch heiß zerstampfen. Erkalten lassen. Anschließend mit dem Quinoa-"Quark" und den restlichen Zutaten bis auf das Mehl vermischen. Erst danach gibt man so viel Vollkornmehl hinzu, bis man daraus eine feste homogene Masse kneten kann. Sie darf nicht klebrig sein, sondern sollte gut in der Hand liegen. Etwas ruhen lassen.
Aus dem Teig rollt auf man zwischen den Händen zunächst eine Wurst (bzw. zwei Würste), die man dann in Scheiben schneidet. Diese dann auf der bemehlten Arbeitsfläche zu kleinen runden Scheibchen plattdrücken. Bei Bedarf mehr Mehl zu geben. Noch einmal etwas ruhen lassen. (Ich habe 12 Keulchen erhalten.)
Reichlich Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Keulchen eventuell abklopfen, um überschüssiges Mehl zu entfernen und dann langsam auf beiden Seiten goldbraun braten.
Nach Belieben mit Trockenfrüchten, Zimt, Zucker oder Agavendicksaft garnieren.
Klassisch werden dazu auch Beerenkompott oder Kaltschalen gereicht.  



Positiv: Anders als erwartet sind die Keulchen nicht zerfallen.

Das Rezept kann mit Sicherheit noch an vielen Ecken und Enden verbessert werden, es hat sich schließlich nur um einen Versuch gehandelt. Sie sind nicht so gut gebräunt wie die herkömmlichen Keulchen und haben auch einen anderen (aber nicht unbedingt schlechteren) Geschmack. Aber daran werde ich arbeiten, vermutlich muss ich etwas mehr Zucker zufügen. (Interessant wäre auch, ob das mit abgetropftem Sojajoghurt funktioniert.)

2 Kommentare:

  1. Hab heute auch eine Variante probiert.
    Als Quarkersatz diente mir Seidentofu. Außerdem hab ich noch ein Ei-Ersatz (VegEgg) rangemacht. Bei mir sind Rosinen ein Muss!;)

    Um die Käulchen außen ein bisschen knuspriger zu machen, welze ich sie vorm Braten auch noch in Semmelbrösel. Datt wird dann mit leckerem Appelmus serviert!

    War sehr lecker und kam fast an die Originalen heran.

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  2. Ich mache Quarkkeulchen nur mit Seidentofu und Mehl, klappt super!

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