Es hat mich wieder an den Herd verschlagen. In meinem Kopf hatte sich eine Idee festgesetzt, die ich unbedingt auprobieren wollte.
Als Vegetarier/Veganer muss man sich öfters der Frage stellen, warum man sich bei vegetarischen Speisen dennoch bei Begriffen aus der Fleischküche ("Schnitzel", "Wurst" etc.) bedient. Um dieses Problem zu umgehen, habe ich mir ein Portmanteuwort zurechtgebastelt. Die italienischen Wörter fungo (Pilz) und tegola (Ziegel) verschmelzen zu Fungola - und alle sind zufrieden. *g*
Das nachstehende Rezept ist noch nicht vollständig durchdacht und sollte nur auf eigene Gefahr hin ausprobiert werden.
Fungola
ca. 100gr Austernpilze (frisch oder aus dem Glas)
30-50gr getrocknete Tomaten
ca. 40gr Sonnenblumenkerne
ein wenig Couscous
1-2 Zwiebel(n)
eine Knoblauchzehe, fein gewürfelt
ein wenig Ingwer, fein gewürfelt
Sojamehl
3 EL Sojajoghurt (Natur)
1-2 EL Tahin (Sesammus)
Sojasauce
Pflanzenöl
Tomatenmark
Salz, Pfeffer
Hefeflocken
Chiliflocken
Rosmarin
Thymian
eventuell Liebstöckel
Basilikum
Paprikapulver
Cayennepfeffer
etwas Zitronensaft
eventuell Margarine
Zutatenparade
Getrocknete Tomaten über Nacht in Wasser, Olivenöl und Sojasauce
einlegen. Am nächsten Tag herausheben und ausdrücken. Sud aufbewahren. Alternativ bereits
eingelegte, getrocknete Tomaten verwenden.
Austernpilze aus dem Glas gut abtropfen lassen, eventuell ausdrücken.
Beide Zutaten und die Zwiebel sehr klein würfeln. Margarine oder Sesamöl in
einer Pfanne erhitzen, Chiliflocken und Tomatenmark kurz darin anrösten.
Zwiebeln zugeben, andünsten. Dann Austernpilze und Tomaten hinzufügen, für
einige Minuten weiterbraten. Salzen, pfeffern, anschließend Rosmarin und Thymian zugeben.
Mutige können noch einen Hauch Liebstöckel dazugeben, doch Obacht – sein Geschmack
dominiert sehr. Mit Sojasauce-Olivenöl-Sud und etwas Zitronensaft ablöschen.
Nach dem Braten mit Basilikum, Cayennepfeffer und Paprikapulver würzen.
Die beiden letzteren neigen dazu, bitter zu schmecken, wenn man sie noch
während des Bratens zugibt. Ein wenig abkühlen lassen.
In einem Mixer Sonnenblumenkerne fein mahlen. Sojamehl mit Wasser
anrühren und mit dem Sonnenblumenkernpulver in die Pfanne geben. Eigentlich
sollten an dieser Stelle auch die Hefeflocken untergerührt werden, was ich
allerdings vergessen habe…
Mit den Händen zu einer festen Masse kneten und kleine Ziegel daraus
formen. (Am besten so viel Kerne und Sojamehl nachgeben, bis die Masse fest
ist und nicht mehr auseinanderfällt.) Ich habe zwei größere Blöcke und einen kleineren
geformt. Die Ziegel etwas ruhen lassen. Auf drei Unterteller jeweils
Mehl, ein zusammengerührtes Gemisch aus Sojajoghurt und Tahin und Couscous
geben. Anschließend die Ziegelchen beidseitig in Mehl, dann in
Sojajoghurt-Tahin und schlussendlich in Couscous wälzen. Wieder kurz ruhen
lassen.
Öl oder Margarine in der Pfanne erhitzen, Fungola von beiden Seiten für
einige Minuten anbraten. Eventuell zum Ablöschen etwas vom Sud zugeben.
Fungola in der Pfanne.
Soweit zur Theorie.
Fehleranalyse
Ich habe eindeutig zu wenig Sonnenblumenkerne/Sojamehl verwendet.
Dadurch war die Masse nicht wirklich stabil. Überdies waren die Pilze und Tomaten
zu grob geschnitten. Nächstes Mal werde ich sie lieber kurz im Mixer durchhäckseln lassen.
Die Idee mit den drei verschiedenen Tellerchen zum Wälzen der Masse war
etwas umständlich und ließ die Küche hinterher wie ein Schlachtfeld ausschauen.
Nächstes Mal lege ich die Ziegel besser auf ein Schneidbrett und bestäube sie dort mit
Mehl, gebe dann einen Löffel Sojajoghurt-Tahin darauf, verstreiche das
anschließend mit einem Messer und streue danach den Couscous darüber.
Den Couscous habe ich ebenfalls falsch verwendet. Ich habe ihn vorher
nicht gegart und hätte wohl besser daran getan, ihn ebenfalls vorher im Mixer
kleiner zu häckseln. In der Pfanne ist leider doch relativ viel von dem Gemisch
abgebröselt.
Fazit
Das Rezept ist noch sehr unausgegoren und ich muss definitiv einen weiteren
Versuch wagen. Immerhin wurde das Fungola mit "Das sieht aus wie ein Beefsteak."
kommentiert. ;)
Endresultat mit gebratenem Brokkoli.
Die fertigen Ziegel reichen für eine sehr hungrige oder zwei weniger hungrige Personen. Das geschmackliche Resultat war...interessant. Zusammen mit gebratenem Broccoli schmeckte es noch interessanter. Ich mochte die Würze, war aber aufgrund der bereits aufgelisteten Fehler nicht ganz zufrieden damit.
Fungola wird definitiv noch einmal gekocht.
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