Mein erster und bislang einziger Versuch, Seitan eingewickelt in Backpapier und Alufolie herzustellen, scheiterte kläglich. Obwohl sehr gut duftete, schmeckte das Endresultat schlichtweg abscheulich, ähnelte von der Konsistenz her einer alten, aufgeweichten Schuhsohle.
Kurzum: Seither vertraue ich auf kauffertigen Seitan, der zwar ein Fertigprodukt, aber immerhin schön fest ist und ordentlich Biss hat.
Eine Seitan-Gemüse-Pfanne köchelte vor nicht allzu langer Zeit auf dem Herd dahin und weil meine (vegan-kritischen) Testesser sie durch und durch als rund und essbar eingestuft haben, würde ich das Rezept (was im Übrigen nichts kulinarisch Herausragendes ist) mit euch teilen. Außerdem lernt ihr das "höchst geniale" Konzept einer theoretischen Sauce kennen. *gg*
Man benötigt:
200gr Seitan
Für die Marinade
4EL Sojasauce
1EL Tomatenmark
1EL Reisessig
1TL Paprikapulver (rosenscharf)
½ TL gemahlener Koriander
½ TL Majoran
½ TL Cayennepfeffer
¼ TL Kreuzkümmel
etwas getrocknetes Bohnenkraut
2 EL Olivenöl
1 EL Haselnussöl
Salz, Pfeffer, Zucker
Seitan in dünne Streifen schneiden. Marinadezutaten
miteinander vermengen, über den Seitan geben und über Nacht zugedeckt
marinieren lassen.
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Fertig mariniert |
Gemüsige Zutaten
etwas Ingwer
1-2 Knoblauchzehe(n)
eine Frühlingszwiebel
4-6 Radieschen
3-4 Tomaten
zwei Pak Choi
eine halbe rote Paprika
eine halbe gelbe Paprika
eine Karotte
Ingwer, Knoblauch und Zwiebel fein würfeln.
Radieschen in feine Scheiben und die Paprika in feine
Streifen schneiden, Tomaten, Pak Choi und Karotte fein würfeln.
Öl erhitzen, Ingwer, Knoblauch und Zwiebel anbraten, bis sie
zu duften beginnen. Gemüse zugeben und für einige Minuten pfannenrühren lassen.
Seitanstreifen samt verbliebener Marinade zufügen und für gut 8-10 Minuten
alles bei mäßiger Hitze durcbraten. Wie üblich nach Garende abschmecken.
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Voilà |
So weit, so gut, denn nun kommt es zur theoretischen Sauce, an
deren genaue Zutatenzusammensetzung ich mich leider bei Gott nicht mehr
erinnern kann.
Zumindest enthalten waren:
eine Tamarillo
Kumquats
Orangensschalenabrieb- und saft
Reisessig
Zucker
gemahlener Koriander
Salz, Pfeffer
Essig und Zucker hatte ich mitsamt dem Koriander etwas
einreduzieren lassen, dann kamen die gehackte Tamarillo, die gewürfelten
Kumquats und die Orangenzutaten hinzu. Das Ganze habe ich für ungefähr ein paar
Minuten dicklich einköcheln lassen. Anschließend kam die fertige
Seitan-Gemüse-Pfanne dazu, alles wurde noch einmal aufgekocht.
Vielleicht sind meine Geschmacksnerven ein wenig ertaubt,
aber rein geschmacklich schien mein Saucenexperiment keinen Erfolg gehabt zu
haben – zumindest konnte ich keinen wesentlichen Unterschied herausschmecken.
(Was vermutlich daran lag, dass ich viel zu wenig Saucenzutaten auf viel zu
viel Pfanneninhalt verwendet habe.)
Nun hatte das Gericht zwar eine Sauce, deren Essenzen sich aber aus dem rein praktischen Blickwinkel heraus betrachtet in den homöopathischen Bereich verflüchtigt haben.
Alles in Allem bin ich aber sehr zufrieden mit diesem Gericht. Ich glaube, dass ich allmählich lerne bzw. zu begreifen beginne, wie man Gewürze und Co. angemessen dosiert.
Vermutlich werde ich beim nächsten Mal allerdings versuchen, den Seitan vor dem Gemüse anzubraten.
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